Die folgende Installation eines Ubuntu Servers 18.04 LTS wird in Kürze als Grundlage für weitere Testinstallationen dienen. Wer schon einmal einen Ubuntu-Server aufgesetzt hat, wird hier keine großen Geheimnisse finden.
tl;dr
- mini.iso herunterladen
- VirtualBox starten, virtuelle Maschine (VM) anlegen, ISO als Bootmedium einlegen
- VM booten, ganz oft Return drücken, alles bis auf „OpenSSH-Server“ abwählen, installieren
- neu booten
Am Ende hat man eine VM mit einem lauffähigen Ubuntu Server, der außer einem einem SSH-Server keine Dienste installiert hat.
Voraussetzungen
Ein installiertes Oracle VirtualBox und ein paar Gigabyte freier Festplattenplatz werden vorausgesetzt, sonst nichts – außer dem obligatorischen Internetzugang. Die Screenshots dieser Seite entstanden mit VirtualBox 5.x unter Xubuntu 16.04.
a) Ubuntu mini.iso herunterladen
Zur Installation werden wir das Ubuntu-CD-Image mit dem minimal notwendigen Umfang herunterladen. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrags war dies…
zu finden auf der „Netboot-Seite“ auf der Ubuntu-Webpräsenz.
Das ISO-Image ist etwa 73 MB groß. Wer Ubuntu auf realer Hardware installieren möchte, brennt dieses ISO-Image auf eine CD-ROM oder flasht es mittels „dd if=mini.iso of=/dev/sdX bs=1M && sync“ auf einen USB-Stick und bootet von diesem. Wir werden Ubuntu aber hier in einer virtuellen Maschine („VM“) installieren und das ISO-Image als virtuelle CD-ROM verwenden.
b) Virtuelle Maschine anlegen
Wir starten VirtualBox, wählen „Neu“, legen den Namen und den Betriebssystemtyp fest, bestimmen des virtuellen RAMs und die Größe der virtuellen Festplatte, legen dann noch unter „Massenspeicher“ das heruntergeladene ISO-Image in das virtuelle CD-ROM-Laufwerk ein und ändern die Anbindung der virtuellen Netzwerkkarte von „NAT“ auf „Netzwerkbrücke“.
Beim Speicher bitte nicht zu knauserig sein. Unterhalb von 512 MB RAM wird die installierte VM wegen Speichermangels irgendwann zäh laufen, ab 1 GB RAM wird es interessant, wenn Web- und/oder Datenbankserver innerhalb der VM laufen, dann gerne mehr anlegen. Zuviel RAM sollte allerdings auch nicht abgeknabbert werden, dem Host (dem Rechner, auf dem VirtualBox läuft) muss ausreichend eigener Speicher übrig bleiben. Auf meinem Rechner stehen 8 GB RAM zur Verfügung, ein Viertel gönne ich der VM. Der Speicher kann später noch angepasst werden, falls er zu klein oder groß dimensioniert wurde (wenn die VM heruntergefahren ist).
Ebenso sollte man bei der Festplatte nicht zu knauserig sein. Ubuntu Server 18.04 LTS Minimal wird nach abgeschlossener Installation etwa 2,5 GB Platz belegen. Mit 16 GB oder gar 32 GB sollte man erst einmal ausreichend Luft haben. Da wir eine mitwachsende virtuelle Festplatte wählen werden, wird der Platz auch auf der physikalischen Festplatte des Hosts belegt, wenn er innerhalb der VM benötigt wird.
c) Ubuntu Server installieren
Wir starten die Virtuelle Maschine und booten sie vom „eingelegten“ ISO-Image, drücken anschließend auf „Install“. Wir wechseln zunächst die Sprache des Installers auf Deutsch, ignorieren die Warnung vor der nicht ganz vollständigen Übersetzung, ändern/bestätigen deutsche Tastaturen.
Die Netzwerkinstallation folgt anschließend. Ein DHCP-Server (z.B. eine FritzBox) im Netz macht die Sache einfach, der Installer erledigt alles Notwendige automatisch. Danach vergeben wir dem virtuellen Rechner einen Namen („us18“), legen den Namen und das Kennwort des (mit eingeschränkten Rechten) laufenden Benutzers fest (chef/geheim), erlauben Ubuntu die gesamte virtuelle Festplatte zu verwenden und den Bootloader im MBR zu installieren, bestätigen die Zeitzone, und beim Auswahl der Pakete wählen wir (bis auf den OpenSSH-Server) nichts aus – alle noch zu installierenden Pakete werden wir irgendwann manuell nachinstallieren.
Noch ein paar Mal RETURN drücken, schon bootet unsere virtuelle Maschine zum ersten Mal. Falls die VM wieder beim „Install“-Schirm landet, war das ISO-Image noch „eingelegt“. Dann hier mit „Cursor Hoch/Runter“ das Durchbooten unterbrechen und die VM hart ausschalten (STRG-rechts drücken, Fenster zu-X-en, „Ausschalten“.
Nachdem uns der Prompt begrüßt, können wir uns mit unserem Benutzer „chef“ anmelden. Mit „sudo apt update && sudo apt -y upgrade“ können wir aktuelle Updates installieren. Von außerhalb können wir uns dank des laufenden OpenSSH-Servers einloggen. Sollte das nicht funktionieren, weil der Rechnername nicht korrekt aufgelöst werden kann, können wir uns die eigene IP-Adresse mit „ip addr“ ausgeben lassen (in meinem Falle „192.168.0.117“) und den SSH-Zugriff über die IP-Adresse versuchen.
Das war es schon. Bei einer halbwegs flotten Internetanbindung hat man eine VM mit Ubuntu Server 18.04 Minimal in gefühlt 5 bis 10 Minuten installiert. Wer es noch nie gemacht hat und für wen alles neu ist, wird sicherlich mehr Zeit benötigen, weil man ja hier und da auch mal etwas lesen und verstehen muss, aber auch hier ist man beim ersten Mal mit weniger als einer halben Stunde (oder 45 Minuten = Schulstunde) mit dabei.
Hallo,
perfekter geht es nicht, um einen Anfänger auf die Beine zu helfen, der sehr dringend für eine lokale Moodle-Plattform auf seinen Laptop einen Server dringend benötigt.
Danke
Rainer Koopmann
Also vielen Dank auch von mir… soweit bin ich noch nie gekommen bei einer Anleitung… Aber ich habe mir dann doch den ubuntu server desktop irgendwann installiert… weil ich hänge bei der einrichtung des nextcloud krams… KANN man das eigentlich nicht auch in einem XAMMP unter Windows installieren… das wäre ich besser … dieser virtual box ubuntu schmaarrn nervt nur… und ich mach computaaass seit 1986
Danke für Deine Rückmeldung. Keine Ahnung, ob Nextcloud auch unter Windows/XAMPP läuft. Wer sich an VirtualBox stört, kann natürlich auch auf echter Hardware installieren. Und wer sich an Ubuntu stört, kann natürlich auch Debian oder Red Hat oder oder oder verwenden. 😉
Offiziell ist es nicht supported.
https://help.nextcloud.com/t/white-panel-with-xampp/2880/2
https://docs.nextcloud.com/server/latest/admin_manual/installation/system_requirements.html